Nach dem Standortwechsels der Fa. Aixtron von Aachen nach Herzogenrath erwarb die RWTH Aachen das Gebäude des Elektronikkonzerns in der Kackertstrasse 15- 17 in Aachen. Aufgrund der variablen Gebäudestruktur und die Nähe zum neuen Campus Melaten war dies ein zusätzlicher, attraktiver Standort für die Ansiedlung von Lehrstühlen am Stadtrand. Aufgabe war es, in diesem Gebäude 4 Institute mit sehr unterschiedlichen Nutzungen unterzubringen: IOT, Institut für Oberflächentechnik: Am IOT wird aktive Forschungs- und Entwicklungsarbeit auf den Gebieten der thermischen Beschichtungstechnik (PVD/CVD-Technologie und Thermisches Spritzen), dem Hart-, Hochtemperatur- und Auftraglöten sowie der Modellierung und Simulation dieser Prozesse betrieben. ITHE: Institut für Theoretische Elektrotechnik: Am Institut für Theoretische Elektrotechnik werden Programme zur Simulation von elektronischen Bauelementen entwickelt. ISA und FIW: Institut für Siedlungswasserwirtschaft : Forschungs- und Entwicklungsarbeiten aus den Bereichen Abwasserableitung, Abwasserbehandlung und Abfallwirtschaft, Aufbereitung und Analytik der täglich in großer Anzahl anfallenden Proben aus den Bereichen der Abwasser-, Schlamm-, Abfall- und Altlasten- sowie der Boden- und Luftuntersuchungen. WIWI: Wirtschaftswissenschaften: Management diskontinuierlicher Innovationen, Einbindung externer Inputs in den Innovationsprozess, kundenzentrierte Wertschöpfungsstrategien. Aufgrund der Verschiedenheit der Institute waren auch die Anforderungsprofile an das Gebäude umfangreich und bedingten große Änderungen. Für die technisch orientierten Lehrstühle waren es Laborräumlichkeiten, Werkstätten, Reinräume etc., die sowohl neue Ausbauqualitäten von Böden, Wänden und Decken definierten, als auch funktionale Grundrissumgestaltungen bedingten. Gleichzeitig mussten aber auch Seminar- und Tagungsräume sowie Büros, Bibliotheken und Verwaltungsbereiche hergestellt werden. Für die Schaffung dieser neuen Rahmenbedingungen im Gebäudekomplex musste natürlich auch die gesamte Haustechnik den neuen Profilen angepasst werden. Dies beinhaltete nicht nur einfachere Installationen der Heizung-, Lüftung- und Sanitärgewerke, sondern auch eine neue Infrastruktur mit Umlaufwasserkühlung für Maschinen, Bereitstellung von technischen Gasen für Labor- und Produktionsverfahren und neue Hausanschlüsse mit enormen Strommengen für die Endverbraucher. Da die Fülle an Infrastruktur nicht innerhalb des Gebäudes unterzubringen war, wurde eine “Medieninsel“ mit Kühlaggregaten und Gashäusern im Grünraum hinter dem Objekt geschaffen, die über eine Versorgungstrasse den Instituten die Medien in den gewünschten Räumen bereitstellt. Insgesamt wurden ca. 6000 m² Fläche in vier Gebäudeteilen neugestaltet und nutzeroptimiert. Für das Gebäudemanagement und Sicherheitsanforderungen bedeutete dies auch hohe Anforderungen an die Gebäudeleittechnik. Das zentrale, einheitliche Erfassen und Melden von Störungen, Bränden und Austritt von Gasen musste nach geltenden Vorschriften und RWTH-Standard gewährleistet werden. Der Umbau konnte innerhalb von 14 Monaten realisiert werden. Trotz der Zwänge, die durch das Bauen in der Altsubstanz bestanden, wurden sinnvolle grundrissoptimierte Lösungen erarbeitet und umgesetzt und stehen der Qualität und Funktion eines Neubaus in keinem Belang nach.